29.04.22

Warum Speiseeis nicht in Gramm gemessen wird

Eis in der Waffel

Wir erklären, warum Speiseeis nicht in Gramm gemessen wird

Wir werden manchmal gefragt: Wie viel wiegt eine Kugel Eis?

Darauf gibt es keine pauschale Antwort, da jede Eisdiele unterschiedlich große Kugeln macht und jede Eissorte nach einem anderen Rezept hergestellt wird.

Also muss die Frage etwas weiter gefasst werden: Warum wird Speiseeis fast immer in Milliliter (= Kugel) und nicht in Gramm gemessen?

Die kurze und ein bisschen langweilige Antwort lautet: Es ist Tradition, dass es Lebensmittel gibt, die als "ein Stück" verkauft werden, z.B. ein großer Salat im Restaurant, eine Bowl, eine Pizza und eben auch Eis.

Doch für alle, die es ganz genau wissen wollen, kommt hier die Erklärung, was es mit den Millilitern und den Gramm auf sich hat.

Um zu verstehen, warum Speiseeis in Milliliter gemessen wird, muss man sich die Bestandteile von Speiseeis und deren Verhalten bei Kälte genauer ansehen. Gefriert pures Wasser, kann es z. B. zu einem Eiswürfel werden. Dieser Eiswürfel ist sehr fest und schmeckt natürlich nur nach Wasser. Ein Liter gefrorenes Wasser wiegt auf Meereshöhe etwas weniger als ein Kilogramm.

Fügst Du dem Wasser Früchte oder Fruchtsaft hinzu, ist das der erste Schritt in Richtung Speiseeis, denn der Eiswürfel ist nun schon etwas weniger fest. Das liegt, vereinfacht gesagt, an den Fruchtfasern und anderen Bestandteilen sowie an kleinen Lufteinschlüssen.

Speiseeis wiederum ist eine komplexe Mischung aus verschiedenen Stoffen und Wasser sowie Luft. Auch Milch besteht hauptsächlich aus Wasser. Aus all diesen Stoffen wird eine Mischung hergestellt, die bei Spoonful Berlin in einer Eismaschine zu leckerem Speiseeis gefroren wird. So viel zur Eisherstellung.

Kaufst Du industriell hergestelltes Eis, bekommst Du einen Liter Eis für wenig Geld. Teilst Du dabei Gewicht durch Volumen, z. B. 500 Gramm durch 1000 Milliliter, ergibt das ein halbes Gramm pro Milliliter. Ziel ist bei der industriellen Herstellung, so viel Volumen wie nur möglich aus einer bestimmten Menge an Zutaten herauszuholen. Daher wird oft viel Luft eingeschlagen, der sogenannte Lufteinschlag.

Heißt das nun, je schwerer das Eis, desto besser ist es? So einfach ist es leider nicht. Ein Eis, das keine oder fast keine Luft enthält, schmeckt eher pappig. Luft ist ein wichtiger Bestandteil von Eis und hilft den Aromen, sich voll zu entfalten. Zu viel Luft im Eis erhöht hingegen nur das Volumen. Eine Kugel luftigeres Eis wiegt bei gleichem Volumen weniger als eine Kugel Eis mit weniger Lufteinschlag.

Bei Spoonful Berlin hat jede Eissorte ihr eigenes, individuelles Gewicht. Das liegt an den Eigenschaften der Zutaten und wie sehr sie sich bei der Eisherstellung mit den winzigen Luftbläschen vermischen. Uns geht es aber nicht um den größtmöglichen Lufteinschlag – denn das fänden wir unfair. Uns geht es bei jeder Sorte um den optimalen Geschmack und damit um den Genuss. Mal mit mehr, mal mit weniger Luft, aber immer nur so viel wie nötig. Und so hat jede Eissorte ihr eigenes Gewicht, je nach Luftanteil.

Aber ob nun Milliliter oder Gramm: Wir von Spoonful Berlin finden: Eis bedeutet Genuss und das schöne Gefühl, sich etwas Gutes zu gönnen. Und das lässt sich bekanntlich weder in dem einen noch in dem anderen messen.

Euer Team von Spoonful Berlin